> Wer abends vor dem Fernseher Nüsse
knackt und sich genüsslich seiner Knabberei widmet, tut
mehr für seine Gesundheit, als er ahnt. Eine geballte
Ladung Vitalstoffe steckt in den aromatischen Kernen. Walnüsse
sind nicht nur gut für Haut und Haare, sie stärken
Herz und Kreislauf, halten die Arterien frei und senken den
Chlolesterinspiegel im Blut. Und: Sie bauen Stress ab. Sogar
die Blätter des Nussbaums sind medizinisch wertvoll.
Ihre Inhaltsstoffe wirken heilend bei Hauterkrankungen.
Erstaunlich Umfangreiche und vielseitige
Anwendungsmöglichkeiten finden sich in alten Büchern
über traditionelle Heilkunde ebenso wie in modernen Gesundheits-Ratgebern.
Während schon vor hundert Jahren die Walnuss als wertvolles
Nahrungsmittel für Gicht- und Nierenkranke galt und sie
Kindern und Jugendlichen als Kalzium-Lieferant für Zähne-
und Knochenaufbau gegeben wurde, stehen im Zeitalter der Überernährung
und daraus resultierender Volkskrankheiten andere Vorteile
im Vordergrund: Ihr reicher Gehalt an ungesättigten Fettsäuren
macht die Walnuss so wirksam im Kampf gegen zu hohe Cholesterinwerte
und gegen die Bildung der sogenannten Plaque in den Arterien.
Allerdings ist sie auch eine Kalorienbombe: 100 g Walnusskerne
schlagen mit rund 700 Kalorien zu Buche. Tröstlich dabei
ist, dass Ernährungsexperten den Genuss von fünf
Walnüssen pro Tag für ausreichend, aber äußerst
empfehlenswert halten. Insgesamt hält die Walnuss neben
den hochwertigen Fettsäuren noch ein erstaunlich grosses
Repertoire an Inhalts-stoffen bereit, die ein breites Spektrum
des menschlichen Bedarfs abdecken: Sie enthält wertvolle
Proteine, Kohlehydrate, wichtige Mineralstoffe und Ballaststoffe,
außerdem die Vitamine A, B, C und E in höherer
Konzentration als viele Obst- und Gemüsesorten.
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wohlschmeckende
Zutat im Müsli und in Salaten, in Saucen, Desserts, Kuchen
und Gebäck vielseitig den Speiseplan ergänzen und
bereichern kann. Am wertvollsten sind Nüsse, allerdings
roh, weil durch Erhitzen ein Großteil der kostbaren Inhaltsstoffe
zerstört wird.
Die Blätter des Walnuss-Baums, von Gartenbesitzern wenig
geschätzt, weil sie sehr langsam verrotten und nur in geringer
Menge dem Kompost zugesetzt werden sollen, sind als Hausmittel
universell einsetzbar. Durch den hohen Gehalt an Gerbstoffen
wirken sie auf der Haut adstringierend, also das Gewebe zusammenziehend,
entzündungshemmend und blutstillend. Ein Absud aus Nussbaumblättern
wurde schon von Pfarrer Kneipp und manchem Kräuterweiblein
empfohlen, die um die heilende Wirkung wussten. Dazu werden
frische oder getrocknete Blätter kalt angesetzt und eine
halbe Stunde im geschlossenen Topf gekocht, abgeseiht, und für
tägliche Waschungen benutzt oder als Zusatz ins Badewasser
gegeben.
Heilsam bei Augenentzündungen oder verklebten Augen am
Morgen sind Kompressen mit einem lauwarmen, in Nuss-Sud getränkten
Tuch. Bei Haarausfall und Schuppen soll Walnussextrakt helfen,
heißt es in alten Büchern.
Tee aus Walnussbaumblättern fand schon früh verwendung
als Medizin bei Blutarmut, Darm- und Lebererkrankungen, bei
Gicht und Rheuma. Auch dafür werden frische oder getrocknete
Blätter gekocht und täglich getrunken. Allgemein rechnet
man zwei Teelöffel voll zerkleinerter Blätter auf
einen halben Liter Wasser, allerdings sind die Mengenangaben
recht unterschiedlich.
Abgeraten wird häufig davor, Walnussblätter mit anderen
Heilpflanzen zu mischen: Ihre medikamentösen Substanzen
vertragen sich nicht mit allen Wirkstoffen aus der Natur.Nicht
zuletzt in die Bach-Blütentherapie hat der Walnussbaum
Einzug gehalten. Die Walnussblüte wird eingesetzt, um die
Entscheidungskraft zu stärken und den Menschen weniger
anfällig für Beeinflussungen zu machen. (amj) |