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Was tun, wenn Walnussheister durch
Fröste geschädigt sind?
Bei
starkem Frost im Winter, verbunden mit starkem Wind, kann ein Teil
der jungen Walnussveredlung, genannt Heister, von der Spitze her
geschädigt sein (eigentlich sind es Trockenschäden, Stichwort: Gefriertrocknung).
Erwachsene Bäume überstehen dagegen Minustemperaturen bis zu 30°
Celsius, oft noch mehr.
Gefährlich
sind Spätfröste bei sehr früh einsetzendem Frühjahr, so wie im Jahr
2011.
Bei erwachsenen Walnussbäumen wird dann "nur" der Fruchtansatz geschädigt.
Bei jungen Heistern kann jedoch ein großer Teil des Haupttriebes
erfrieren, weil dieser noch nicht so sehr verholzt ist. (Das ändert
sich im 4., 5. Lebensjahr mit der Bildung der Kronenäste).
Ein extremes Beispiel aus der Baumschule soll dies verdeutlichen
(s. Bild I, Heister im 2. Standjahr):
Heister im 2.Standjahr
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Neuaustriebe aus Beiaugen
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nach zweieinhalb bis 3 Monaten
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Bild I | Bild II | Bild III |
Zum
Vergrößern bitte auf die Bilder klicken
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Das
junge Bäumchen kann gerettet werden, weil die mindestens 3 Jahre
alten Heister bereits ein kräftiges Wurzelwerk besitzen und genügend
Reserven für den Wiederaustrieb besitzen.
Unmittelbar nach der Frostnacht müssen sofort alle erfrorenen Blätter,
aber nicht die Stengel, entfernt werden.
Nach wenigen Tagen haben sich aus den Beiaugen wieder mehrere Neuaustriebe
gebildet ( s. Bild II).
Den stärksten nutzt man als neuen Leittrieb und bindet diesen, beispielweise
an den frostgeschädigten Trieb oder an ein Stäbchen an (s. auch
Rubrik Anbauhinweise; Bild 2 untere Reihe).
Der Neuaustrieb wird Schritt für Schritt vorsichtig zu einem geraden
Ersatztrieb erzogen. Je nach Witterung wird dieser dann nach zweieinhalb
bis 3 Monaten bereits wieder 1,00-1,50 m hoch sein (s. Bild III).
Der frostgeschädigte Trieb muß später vorsichtig sehr nahe am neu
gebildeten Haupttrieb abgeschnitten werden.
Helga Lindemann,
Klaus Lindemann,
Dipl.-Ing. agr.
Walnussveredlung Biebelnheim
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