Anbauhinweise
Der Grenzabstand
bei Walnußveredlungen beträgt in der Regel 4m zum Nachbargrundstück.
Empfehlenswert sind 6m. Dieser Mindestabstand ist auch bei Pflanzungen
in Hausgärten zu Mauern oder Wänden angebracht. Ertragsanlagen werden
im Verband 10 x 10 m gepflanzt.
Der
Edelwalnußbaum gedeiht auf beinahe allen Standorten von lehmigem
Sand bis tonigem Lehm und selbst auf sauren Böden. Auf schweren
tonigen Böden besteht allerdings die Gefahr der Chlorose.
Vorbereitung
für die Pflanzung
Bei
großen Pflanzungen sollte vorweg eine Bodenuntersuchung erfolgen.
Versorgungswerte von 20 mg P2O5,
20 mg K2O, 10 mg MgO und 0,8 ppm Bor gelten
als optimal. Liegen die Werte darunter, empfiehlt es sich, eine
Vorratsdüngung durchzuführen.
Da der erwachsene Walnussbaum mit seinem ausgedehnten Wurzelwerk
ein riesiges Bodenvolumen erschließt, sollten diese Angaben mit
der zuständigen Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt
(LUFA) besprochen werden.
Beim Einzelbaum benötigt man eine Hand voll eines Mehrnährstoffdüngers
mit Spurenelementen z.B. Nitrophoska, den man gut mit dem gesamten
Erdaushub vermischt.
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Pflanzfertige
Heister
in verschiedenen Größen.
Wenn es die Witterung erlaubt, werden die Heister Ende Oktober
gerodet, nach Größe sortiert und sofort ausgeliefert.
Wichtig ist es,
die Jungbäume frostfrei zu lagern und sofort zu pflanzen.
Die Verluste bei einer Herbst-Pflanzung sind im Vergleich
zur Frühjahrs-Pflanzung nur minimal.
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Pflanzung
Das Pflanzloch
muss 40 cm breit und 40 cm tief ausgehoben oder mit einem Erdbohrer
vorbereitet werden.
Die Pflanzlöcher sollten bereits rechtzeitig vor der Anlieferung
der Heister vorbereitet sein.
Die Wurzeln werden entsprechend eingekürzt.
Der
so vorbereitete Heister wird in die Grube gestellt und zwar so hoch,
daß die Veredlungsstelle mit der Bodenoberfläche abschließt. Danach wird
lockere Erde in die Grube gefüllt und der Baum mit viel Wasser eingeschlämmt.
Vermeiden Sie es, Torf oder Stallmist tiefer als 20 cm einzuarbeiten,
denn hierdurch wird der Rotteprozess behindert, Hohlraumbildungen
gefördert und die Wurzeln erleiden Schäden.
Pflege
Edelwalnußbäume
haben eine langsame Jugendentwicklung. Erst ab dem zweiten oder
dritten Standjahr ist mit einem kräftigen Wachstum zu rechnen. In
den ersten drei Jahren sollte die Baumscheibe oft gelockert und
von Bewuchs befreit werden. Solange das Wurzelwerk der Edelnuß noch
nicht ausgebildet ist, stellt die Begrünung eine Wasserkonkurrenz
dar. Daher sollten erst nach dem dritten Anbaujahr Bodenbedecker
eingesät werden.
Baumschnitt
Der Edelwalnußbaum
baut im allgemeinen selbst eine Krone auf. Im ersten Jahr läßt man
alle Austriebe wachsen. Ende des zweiten Jahres schneidet man die
Seitentriebe unterhalb von 80 bis 100 cm ab. Sollte der Haupttrieb
über Winter erfroren sein, so zieht man oberhalb der Veredlungsstelle
einen Neuaustrieb als Stammbildner hoch.
siehe auch Beitrag unter der Rubrik
"Schnitthinweise"
Pflanzenschutz
Walnußveredlungen
zeichnen sich durch hohe Vitalität und geringe Krankheits-anfälligkeit
aus. Allerdings muß in feuchten Jahren auf Marssonina und Bakterien-brand
geachtet werden und ggf. eine Bekämpfung mit Kupferpräparaten durchgeführt
werden.
Ertrag
Etwa fünf
Jahre nach der Pflanzung hat der veredelte Walnußbaum eine kräftige
Krone gebildet und liefert dann, unter günstigen Bedingungen,
bereits eine kleine Ernte.
Bei erwachsenen Bäumen sind Durchschnittserträge von 40 kg
pro Baum realistisch.
Ausblick
Im Hinblick
auf den Strukturwandel, der sich in der Landschaft vollzieht, stellt
der Plantagenanbau eine interessante Variante der Flächenextensivierung
dar.
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